Es wird Zeit. Zeit fehlt.
Zeit rennt davon.
Zeiten ändern sich,
ändern dich, ändern alles.
Alles dreht sich, verschwimmt
so schnell; es fällt schwer,
den Überblick zu
behalten; große Verwirrung.
Doch gelegentlich reicht die Zeit.
Man macht einen Schritt zurück
und die Ruhe kehrt ein.
Man erkennt: Alles wird gut!
Befreie deinen Geist und sieh das Leben als ein ewiges Wechselspiel aus perfekten Kreisen und endlosen Spiralen.
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Montag, 24. Juni 2013
Flut verschlafen
Labels:
Gesellschaft,
Song
Ja, es tropft, tropft, tropft
auf uns're Köpfe
und es klopft, klopft, klopft
an unsre Stirn.
Doch wir sehen nichts.
Nein, wir schlafen zu tief.
Ja, wir träumen vor uns hin.
[Refrain:]
Und die Flut sie kommt bestimmt.
Ja, wir rufen sie herbei.
Schaufeln uns mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glauben, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so werden wir alsbald ertrinken.
Ja, es schwappt, schwappt, schwappt,
an uns're Küsten
und es klappt, klappt, klappt,
nichts, wie es soll.
Doch wir handeln nicht.
Nein, wir warten zu lang.
Ja, wir fahren einfach fort.
[Refrain:]
Und die Flut sie kommt bestimmt.
Ja, wir rufen sie herbei.
Schaufeln uns mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glauben, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so werden wir alsbald ertrinken.
Ja, es fließt, fließt, fließt
durch uns're Straßen
und es schießt, schießt, schießt
in unser Heim.
Doch wir schwimmen nicht.
Nein, wir schlafen zu tief.
Ja, wir wurden überrascht.
[Outro:]
Denn die Flut sie kam so schnell.
Ja, wir riefen sie herbei.
Schaufelten mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glaubten, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so sind wir alle nun ertrunken.
auf uns're Köpfe
und es klopft, klopft, klopft
an unsre Stirn.
Doch wir sehen nichts.
Nein, wir schlafen zu tief.
Ja, wir träumen vor uns hin.
[Refrain:]
Und die Flut sie kommt bestimmt.
Ja, wir rufen sie herbei.
Schaufeln uns mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glauben, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so werden wir alsbald ertrinken.
Ja, es schwappt, schwappt, schwappt,
an uns're Küsten
und es klappt, klappt, klappt,
nichts, wie es soll.
Doch wir handeln nicht.
Nein, wir warten zu lang.
Ja, wir fahren einfach fort.
[Refrain:]
Und die Flut sie kommt bestimmt.
Ja, wir rufen sie herbei.
Schaufeln uns mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glauben, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so werden wir alsbald ertrinken.
Ja, es fließt, fließt, fließt
durch uns're Straßen
und es schießt, schießt, schießt
in unser Heim.
Doch wir schwimmen nicht.
Nein, wir schlafen zu tief.
Ja, wir wurden überrascht.
[Outro:]
Denn die Flut sie kam so schnell.
Ja, wir riefen sie herbei.
Schaufelten mit Tatendrang das eig'ne Grab.
Denn wir glaubten, dass es hilft,
wenn man schwimmen kann
und so sind wir alle nun ertrunken.
Sonntag, 14. April 2013
Mord aus zweiter Hand
Labels:
Fortschritt,
Krimi
Ein dicker Schweißtropfen rann von Andrews Stirn an seiner Nase herunter. Er blieb an seiner Nasenspitze hängen, wo er durch seinen immer schneller werdenden Atem drohte, hinabzufallen. In seinen Ohren rauschte und pochte es und auch seine Brust schien mit jedem harten Schlag seines Herzens fast zu platzen. Er war auf der Flucht – und das, obwohl ihn niemand verfolgte. Noch nicht.
Wieso hatte er das getan? Hatte er es überhaupt getan? Er
konnte sich an absolut nichts erinnern. Er hatte sich mit diesem Mann, Mr. Ferguson,
getroffen, der interessiert war an Andrews neuer Photovoltaik-Technologie, die
fast zehnmal effizienter, als die herkömmlicher Solarzellen war. Ferguson hatte
ihm versprochen, dass es ein Meilenstein in der Energieversorgung der Welt
werden und sie beide reich machen würde. Das Schimmern der Geldmünzen, die auf
sie herab prasseln würden, würde mit seinen Solarzellen ihren ganzen
Stromverbrauch decken können, hatte er gescherzt.
Andrew war nervös gewesen, als er dort ankam. So nervös,
dass Ferguson gelacht und ihm einen Drink eingeschenkt hatte. Einen guten
Single Malt, den Andrew unter normalen Umständen vielleicht zu schätzen gewusst
hätte, aber in diesem Moment einfach runter spülte, um sich zu beruhigen.
Danach erinnerte er sich an nichts mehr.
Von einer Sekunde zur anderen stand er mit einem blutüberzogenen
Brieföffner in der Hand vor Fergusons mit Einstichwunden übersäten Leichnam. Dessen
Mund war weit aufgerissen und seine Augen vor Entsetzen geweitet.
Zitternd schaute Andrew an sich hinab. Seine ganze Kleidung
war blutverschmiert, genau wie seine Hände. Es bestand kein Zweifel: Er musste Ferguson
umgebracht haben. Aber warum konnte er sich an nichts erinnern? Er hatte noch
nie jemandem geschadet – geschweige denn, ihn umgebracht.
Irgendwas musste in dem Drink gewesen sein, dachte er sich.
Nur konnte er sich bei bestem Willen nicht erklären, warum Ferguson wissentlich
auf diese Weise seinen eigenen Tod herbeiführen wollen sollte.
Es ergab alles keinen Sinn. Doch eines war klar: Andrew
musste hier weg und zwar schnell. Doch so konnte er nicht auf die Straße. Über
einem Kleiderständer hinter Fergusons Schreibtisch hing ein frisch gebügeltes
Hemd. Er zog seines aus, wischte sich zitternd die Hände damit sauber und nahm
das saubere Hemd. Das Whiskyglas und den Brieföffner wickelte er in sein Hemd
ein. Er hatte einmal in einem Krimifilm gesehen, dass ein Täter Tatwaffe und
Fingerabdrücke stets versteckte. Er hatte allerdings auch gesehen, dass der
Täter trotzdem immer überführt wurde.
Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er verließ das Büro, war
kurz davor den Fahrstuhl zu benutzen und entschied sich dann doch, die
Fluchttreppe zu nehmen. Das war sicherer, dachte er sich. Während er die Treppe
herunterrannte, dachte er darüber nach, ob ihm im Büro irgendetwas Komisches
aufgefallen war, bevor seine Gedächtnislücke eingesetzt hatte. Plötzlich fiel
ihm dieser Mann ein, der in dem Fenster gegenüber gestanden hatte. Er hatte ihn
gesehen, als er seine Jacke an dem Kleiderständer links vom Fenster aufgehängt
hatte. Er war aber zu nervös gewesen, um sich über ihn zu wundern. Hatte der
Mann sie beobachtet? Wenn ja, warum? Vielleicht hatte er all das verursacht.
Andrew sprang die letzten drei Stufen der Treppe mit einem
Satz hinunter, stieß die Notausgangstür auf und stand nun auf der Straße.
Keuchend beugte er sich vornüber und stützte die Arme auf die Knie. Das war
alles zu viel für ihn. Es konnte einfach nicht real sein. Gleich würde er zu
Hause, schweißgebadet in seinem Bett aufwachen und merken, dass alles nur ein
Traum war.
Zu Hause... Er musste dort hin. Seine Sachen packen und das
Land verlassen - weit weg nach Kanada
oder vielleicht Europa. Da würde ihn wohl keiner suchen. Er fand sein Auto an
der Straße, stieg ein, warf das Hemd auf den Rücksitz und startete den Motor.
Seine Hände zitterten am Lenkrad. Auf einem paranoid anmutenden, ziemlich
umständlichen Weg fuhr er zu seinem Apartment im Herzen Richmonds.
Dort angekommen, parkte er sein Auto einfach im Parkverbot.
Sollte man ihm ruhig einen Strafzettel geben. Morgen würde niemand mehr wissen, wo er die Mahnungen hinschicken
sollte.
Oben in seiner Wohnung, begann er wahllos Sachen aus den
Schränken zu räumen und in den einzigen Koffer, den er besaß, zu werfen. Er
hatte absolut keine Ahnung, was er brauchte. Als er auf das Chaos in seinem
Koffer blickte, sank er auf dem Boden zusammen und vergrub die Hände im
Gesicht. Er würde das nie durchziehen können. Er war nicht der Typ dafür. Er
war all dem einfach nicht gewachsen. Aber stellen konnte er sich auch nicht.
Bei der Brutalität, die er dem Mann gegenüber gezeigt haben musste, würde er
bestimmt die Giftspritze bekommen.
Er blickte auf und sah die Flasche Scotch auf dem
Wohnzimmertisch stehen. Ein Glas stand noch von gestern Abend daneben. Er stand
auf, schenkte sich ein Glas ein und trat ans Fenster. Auf den Straßen war es
ruhig. Kein Wunder, war es ja schon zwei Uhr nachts. Vereinzelt brannte noch
Licht in den Fenstern der Hochhäuser, doch der Großteil der Stadt schlief.
Nichts deutete darauf hin, dass ihn jemand verfolgte. Wie sollte es auch anders
sein, dachte er sich. Den Mann hatte schließlich bestimmt noch niemand gefunden
und vor Anbruch des Tages würde sich das wohl auch nicht ändern. Vermutlich
würde niemand ihn auch nur mit der Tat in Verbindung bringen. Das Treffen mit
Ferguson war schließlich geheim gewesen. Ein wenig erleichtert atmete er durch
und nahm einen Schluck aus seinem Glas, während er auf eine der Straßenlaternen
unten starrte. Daneben stand ein Mann, der offensichtlich zu ihm hochblickte.
Einen Sekundenbruchteil später wurde ihm wieder schwarz vor Augen.
Als er aufwachte, hatte er Schmerzen am ganzen Körper und
sein Atem ging sehr schwer. Der Mann von vorhin stand über ihn gebeugt und
lächelte ihn an. Es war auch der Mann, der das Treffen beobachtet hatte, wurde
ihm nun bewusst.
„Sie sind bei Bewusstsein, Mr. Johnson, wie schön! Ich hatte
schon befürchtet, ich könnte mich nicht mehr gebührend von Ihnen
verabschieden.“ Das Lächeln des Mannes wurde breiter und
verabscheuungswürdiger. „Sie haben hervorragend mitgemacht, das muss man sagen.
Ich würde Ihnen wirklich gerne die Hand schütteln, aber dann hätten wir uns
unser kleines Unterfangen heute Abend wahrlich sparen können.“
Andrew versuchte sich aufzusetzen, aber seine Arme versagten
ihm den Dienst. Überhaupt alle Gliedmaßen schienen das langsam zu tun.
„Nicht doch, Mr. Johnson. Sparen Sie ihre Kräfte. Es gibt
keinen Grund mehr, aufzustehen. In ein paar Minuten ist alles vorbei.“
Vorbei? Was meinte der Mann? Unter Schmerzen blickte er an
sich herunter. Sein ganzer Brustkorb war mit Einstichwunden übersäht und Blut
sickerte unaufhörlich aus jeder einzelnen.
„Beachtlich, nicht wahr? Das waren Sie! Sie sind wirklich
perfekt auf unser kleines Experiment angesprungen. Sie haben unsere Erwartungen
sogar übertroffen. Wie Sie Mr. Ferguson für uns liquidiert haben – fabelhaft!
Eine kleine Menge unseres Präparats reichte bei Ihnen schon aus, um den
gewünschten Effekt zu erzielen. Das war ein sehr hilfreiches Testergebnis.“
„Wer…sind…sie?“, keuchte er mit letzter Kraft. Blut sammelte
sich in seinem Mund.
„Oh, wo sind nur meine Manieren? Nun, ich bin Mitarbeiter
einer Firma, die experimentelle Präparate für das Militär herstellt. Weder mein
Name, noch der Name meiner Firma wird ihnen wirklich helfen, wo sie gleich
sterben werden, aber ich kann ihnen zumindest sagen, was der Grund für ihren
Zustand ist. Ich denke, das ist nur fair.“ Er griff in seine Westentasche und holte
eine kleine, unscheinbare Kapsel heraus. „Wir haben ihnen dieses
Präparat gegeben. Es macht einen Menschen zu einem rasenden Mörder und lässt
ihn den ersten Menschen umbringen, den er finden kann. Wie Sie sicherlich schon
gemerkt haben dürften, wird es durch Alkohol aktiviert und sorgt dafür, dass
sich der Proband später nicht mehr an seine Tat erinnern kann. Mr. Ferguson war
ebenfalls nur ein Testobjekt. Wir brauchten ja ein Opfer. Er war bis zu einem
gewissen Grad eingeweiht und dazu angehalten, ihnen Alkohol anzubieten. Natürlich wusste er nicht,
welche Konsequenzen das für ihn haben würde.“ Er lachte. „So
konnten wir sie, ohne uns die Hände schmutzig zu machen, zu einem Mord
anstiften. Ist das nicht wunderbar? Und nun haben sie uns sogar den Rest der
Arbeit abgenommen, indem sie erneut Alkohol zu sich nahmen, bevor das Präparat
in ihrem Körper abgebaut wurde. Schließlich waren Sie der einzige Mensch im
Raum. Einfach grandios. Wir sind ihnen wirklich zu Dank verpflichtet, Mr.
Johnson. Ich wünsche ihnen eine angenehme Reise!“
Er hörte noch, wie der Mann den Raum verließ, dann wurde ihm
abermals schwarz vor Augen – und es wurde nie wieder hell.
Mittwoch, 3. April 2013
Pulverfass
Ein mahnender Finger,
ein Grund ohne Wahrheit:
eine Waffe, die keiner benutzt.
Eine Region gespalten,
zerstört und besetzt
im Namen des Friedens.
Ein Pulverfass steht
in sengender Hitze
umgeben von gierigen Flammen.
Ein Volk erhebt sich,
geweckt von Adler und Bär
um Löwen zu stürzen.
Ein drohender Krieg,
damit die weiße Fahne weht,
wo schwarzes Gold fließt.
ein Grund ohne Wahrheit:
eine Waffe, die keiner benutzt.
Eine Region gespalten,
zerstört und besetzt
im Namen des Friedens.
Ein Pulverfass steht
in sengender Hitze
umgeben von gierigen Flammen.
Ein Volk erhebt sich,
geweckt von Adler und Bär
um Löwen zu stürzen.
Ein drohender Krieg,
damit die weiße Fahne weht,
wo schwarzes Gold fließt.
Dienstag, 22. Januar 2013
Kleiner Riese
Labels:
Hoffnung,
Nachdenkliches
Warum glimmst du
nur leicht vor dich hin,
statt zu leuchten,
zu strahlen, zu blenden?
Warum pfeifst du
nur leise dein Lied,
statt zu singen,
zu rufen, zu schreien?
Warum schleichst du
nur langsam dahin,
statt zu rennen,
zu sprinten, zu fliegen?
Mach dich nicht klein -
dafür bist du zu groß!
Igel dich nicht ein -
Stacheln stehen dir nicht!
Sei groß, sei stark,
sei laut, sei gewagt,
renn los, flieg weit
strahle hell, werde einfach
zu dir.
nur leicht vor dich hin,
statt zu leuchten,
zu strahlen, zu blenden?
Warum pfeifst du
nur leise dein Lied,
statt zu singen,
zu rufen, zu schreien?
Warum schleichst du
nur langsam dahin,
statt zu rennen,
zu sprinten, zu fliegen?
Mach dich nicht klein -
dafür bist du zu groß!
Igel dich nicht ein -
Stacheln stehen dir nicht!
Sei groß, sei stark,
sei laut, sei gewagt,
renn los, flieg weit
strahle hell, werde einfach
zu dir.
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